Seid Fifty Shades of Grey sind wir der Meinung, wir wüssten alles, was es über Sexspielchen zu wissen gibt. Sadomaso spielt hier die größte Rolle, wer hätte da schon gedacht, dass es nicht Schlimmer kommen kann.
Doch da irren wir uns gewaltig, denn seit rund 2 Wochen gibt es in der Berliner Volksbühne, ein Theaterstück, was gleichzeitig spannend als auch pervers ist.
Die 120 Tage von Sodom beruht auf dem gleichnamigen Film, der 1975 für Aufregung und pures Entsetzen sorgte.
Pier Paolo Pasolini, der damalige Regisseur, wollte mit dem Film ein ganz bestimmtes Thema ansprechen.
Er wollte den Menschen das Gewaltpotenzial, was in jeden von uns steckt, zeigen.
Allerdings kam der Film wohl zur falschen Zeit, denn die Wunden und Erinnerungen an den Faschismus waren noch zu frisch.
So kam es, dass der Film zunächst auch Verboten wurde und auf dem Index landete und somit nicht aufgeführt werden konnte. Als man ihn dann doch im Kino ausstrahlte, konnte sich der Regisseur nicht mehr freuen. Denn Pasolini starb im Alter von 53 Jahren noch vor der Premiere, umgebracht von einem Stricher in Ostia.
Das Theaterstück
Viele Kunstliebhaber und Kunstkritiker finden das Theaterstück zu 120 Tage von Sodom eher zum Gähnen.
Sicherlich schockiert uns dieses Theaterstück, denn wir sind ja anderes gewohnt.
Wenn wir in das Theater gehen, freuen wir uns auf einen schönen Abend mit guter intellektueller Unterhaltung.
Bei dem Stück, von dem 75 jährigen Regisseurs Johann Kresnik ist das jedoch anders. Unterhaltung findet an diesem Theaterstück nur derjenige, der einen Hang zum Perverstismus hat und zusätzlich starke Nerven. pervers und nichts für schwache Nerven.
Stellen wir uns doch einmal einen Sadomaso-Porno vor, ein bisschen Schläge, die Peitsche wird einige Male geschwungen und ein Mann, der die Stiefel seiner Herrin leckt.
Klingt doch relativ normal, für diese Szene zumindest… doch was Kresnik in seinem Theaterstück „Die 120 Tage von Sodom“ darstellt ist nicht ansatzweise mit einen Porno zu vergleichen.
Was passiert in diesem Stück?
Im Groben und ganzen geht es, ums Peinigen, Foltern und natürlich um Sex. Doch hier ist nicht die Rede von Blümchensex, sondern die Darsteller lieben auf eine etwas andere Art und Weise und so zum Beispiel wird eine Schauspielerin direkt auf der Bühne angepisst. Menschen werden wie totes Fleisch in einem Aquarium eingeschlossen, es fließt Blut und auch Sperma.
Was man aber vor allem sieht, ist nackte Haut, die Darsteller sind in einigen Szenen komplett nackt.
Für den Regisseur ist das nichts Besonderes mehr, denn Kresnik buchte schon einmal ein Porno-Pärchen, das im Thalia-Theater in Hamburg, noch vor der Aufführung auf der Bühne gefickt hat.
Liebhaber seiner Theaterstücke sind resistent gegen solch anzügliche Dinge, sie sind eher gelangweilt.
Doch für uns „Normalos“ ist das schon heftig, ein Besuch des Theaterstückes „Die 120 Tage von Sodom“ ist es jedoch Wert.
Freigegeben ist das Theaterstück in Berlin ab 18 Jahren.